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Affenversuche an der Bremer Universität - Bremer Tierschutzverein fordert Ende der Tierqual

Tierschutz aktiv

Seit über 23 Jahren werden an der Bremer Universität qualvolle Tierversuche an Makaken durchgeführt. Nun hat Prof. Andreas Kreiter einen Antrag auf Verlängerung gestellt

Der Bremer Tierschutzverein appelliert daher an den Bremer Senat, eine neue Versuchsreihe nicht zu genehmigen.

Seit 1998 werden an der Universität Bremen Hirnversuche an Affen durchgeführt. Dabei sitzen die Tiere in engen Plexiglaskästen und müssen am Computerbildschirm Aufgaben lösen. Hierzu wird ihnen die Schädeldecke geöffnet und ein Haltebolzen in den Schädelknochen zementiert. Daran wird der Kopf festgeschraubt, damit die Affen ihn nicht bewegen können. Messelektroden, die operativ ins Gehirn und in ein Auge eingesetzt werden, registrieren dabei die Hirnströme und Augenbewegungen der Affen. Die Tiere müssen nicht nur die Schmerzen durch die Eingriffe ertragen: Um sie zur Mitarbeit zu zwingen, lässt man sie außerdem dursten und gibt ihnen nur dann tropfenweise Flüssigkeit, wenn sie ihre Aufgaben richtig lösen.

Während der Versuche verbringen die Affen täglich bis zu sechs Stunden fixiert im Kasten. Die Tiere machen die Versuche nur so lange mit, wie sie durstig sind. Die Affen müssen diese monotonen Aufgaben Tag für Tag über Jahre hinweg ertragen. Danach werden die Tiere getötet und ihre Gehirne werden untersucht. Bis heute hat Kreiters Forschung keine Ergebnisse hervorgebracht, die in naher Zukunft zur Heilung oder Therapie menschlicher Krankheiten oder dem besseren Verständnis von deren Entstehung beitragen.

Der Bremer Tierschutzverein erwartet vom Senat der Freien Hansestadt Bremen eine intensive inhaltliche Prüfung aller Genehmigungsverfahren - einschließlich der Unerlässlichkeit und der ethischen Vertretbarkeit der beantragten Tierversuche - vorzunehmen und eine Fortführung der Versuche abzulehnen. "Nach über 23 Jahren Tierqual ist es längst überfällig, diesen Tierversuchen ein Ende zu setzen. Hier werden alle moralischen und ethischen Grenzen des Umgangs mit Tieren verletzt. Der Tierschutz wird mit Füßen getreten", so Brigitte Wohner-Mäurer, Vorsitzende des Bremer Tierschutzvereins. "Sie sind eine Schande für die Bremer Universität und für das Bundesland Bremen. Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um das Leiden der Affen endlich zu beenden."

Mehr als 1.500 Affen sterben in Deutschland offiziellen Statistiken zufolge Jahr für Jahr in qualvollen Tierversuchen. Die Hirnversuche, die in Bremen an Affen durchgeführt werden, stehen exemplarisch für fragwürdige Experimente an unseren nächsten Verwandten im Tierreich.

Schon vor Beginn dieser Experimente haben sich der Bremer Tierschutzverein und der Deutsche Tierschutzbund dafür eingesetzt, dass diese nicht genehmigt werden. Seitdem haben weit mehr als 100.000 Menschen die Bürgeranträge des Bremer Tierschutzvereins gegen diese Versuche unterstützt.

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