Über 500 Tiere in Obhut – Dringender Appell an die Bevölkerung
Das Bremer Tierheim steht vor einer der größten Herausforderungen seiner Geschichte. Mit inzwischen weit über 500 Tieren, darunter mehr als 250 Katzen, sind die Kapazitäten des Tierheims nicht nur erschöpft, sondern weit überschritten. Aufgrund der extremen Überbelegung musste das Tierheim bereits zwei mobile Container anmieten, um die Vielzahl an Katzen, insbesondere Babykatzen, unterbringen zu können. Ein Großteil dieser jungen Tiere wurde ohne ihre Mütter aufgefunden und bedarf intensiver Pflege.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Anzahl der Katzen trotz der seit Jahren bestehenden Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen in Bremen stetig zunimmt. „Es ist absolut unverständlich, dass trotz dieser Pflicht so viele Babykatzen geboren und ausgesetzt werden, so dass sie letztendlich im Tierheim landen“, so Brigitte Wohner-Mäurer, Vorsitzende des Bremer Tierschutzvereins. „Dies zeigt deutlich, dass die Kastrationspflicht von vielen Tierhaltern nicht eingehalten wird.“
Die Flut der sogenannten „Herbstkätzchen“, die traditionell im Herbst geboren werden, steht ebenfalls kurz bevor, was die Situation weiter verschärfen wird. Das Tierheim befürchtet daher eine weitere Welle von Neuzugängen, sieht aber keine Möglichkeit, weitere mobile Lösungen zur Unterbringung der Tiere in Betracht zu ziehen. "Wir haben einfach keinen Platz mehr, um weitere Container aufzustellen", erklärt Brigitte Wohner-Mäurer." Zudem fehlt uns dafür auch das Personal."
"Es sind so viele kranke Tiere dabei, was einen extrem hohen Aufwand in der Pflege erfordert", ergänzt Tierheimleiterin Sina Fehr. "Unser Personal ist seit Monaten am Limit, wir können das daher kaum noch leisten."
Angesichts der dramatischen Lage wird das Bremer Tierheim weiterhin für den regulären Besucherverkehr geschlossen zu bleiben. Diese Maßnahme ist notwendig, um den Mitarbeitern die dringend erforderliche Zeit zu geben, sich um die große Zahl von Tieren zu kümmern. „Unsere Priorität liegt aktuell auf der bestmöglichen Versorgung unserer Tiere" so Sina Fehr. "Tiervermittlungen sind aber weiterhin nach Terminvereinbarung möglich."
Das Bremer Tierheim richtet einen dringenden Appell an die Bevölkerung, ihrer Verantwortung als Tierhalter gerecht zu werden. Die Kastrationspflicht muss unbedingt eingehalten werden, um das Leid der Tiere und die Überfüllung des Tierheims zu vermeiden. „Jeder einzelne kann einen Beitrag leisten, indem er seine Katze kastrieren lässt und dadurch verhindert, dass ungewollter Nachwuchs entsteht“, betont Brigitte Wohner-Mäurer.
Das Tierheim bittet zudem um Spenden, um die Versorgung der zahlreichen Tiere weiterhin sicherstellen zu können. Jede Unterstützung, sei es in Form von Geldspenden oder Sachspenden, ist willkommen und dringend notwendig.
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