Vorsicht beim Mähen: Vorbeugung und Umdenken kann unzählige Tierleben retten
In diesen Tagen werden wieder vielerorts Wiesen und Weiden gemäht – eine gefährliche Zeit für unzählige Wildtiere, die in den Feldern ein vermeintlich sicheres Versteck gefunden haben. Der Bremer Tierschutzverein macht auch dieses Jahr wieder mit einer Plakataktion auf die Gefahren aufmerksam und appelliert an alle Landwirte, vor dem Mähen unbedingt Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Schätzungen zufolge sterben durch die Mähfahrzeuge jährlich mindestens 500.000 Wildtiere - darunter allein 100.000 Rehkitze. „Tausende Tiere könnten vor dem grausamen Tod bewahrt werden, wenn Landwirte entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen würden“, so Brigitte Wohner-Mäurer, Vorsitzende des Bremer Tierschutzvereins. „Zudem ist ein Umdenken in der Landwirtschaft dringend erforderlich, denn durch eine angepasste Mahd haben Wildtiere mehr Chancen, sich aus den Wiesen und Feldern zurückzuziehen.“
Neben Amphibien, Reptilien und unzähligen Insekten fallen vor allem Rehkitze, Junghasen sowie Jungvögel von Bodenbrütern der jährlichen Ernte zum Opfer. Die Gefahr, die von modernen Mähwerkzeugen auf den Feldern ausgeht, können die Tiere nicht abschätzen. Viele Wildtiere haben Felder und Wiesen als Unterschlupf gewählt. Besonders Ricken lassen im vermeintlichen Schutz des hohen Grases ihre Kitze zurück. Die Tiere sind angesichts des plötzlich auftretenden Lärms und dem Anrücken von landwirtschaftlichen Maschinen hilflos. Geduckt geraten sie unter die scharfen Klingen der Mähmaschinen und erleiden schwere Verletzungen, die oftmals tödlich sind.
Maßnahmen zur Rettung der Wildtiere
Landwirte stehen hier in einer besonderen Verantwortung und sollten frühzeitig entsprechende Maßnahmen vorsehen. Möglichkeiten, um Wildtiere von Wiesen und Feldern zu vertreiben, gibt es viele: große Scheuchen mit blinkenden Bändern, Luftballons und Windräder sowie lautstarke „Wildretter“, die in regelmäßigen Abständen schrille Pfeiftöne erzeugen. Weitere technische Hilfsmittel sind mit Kameras und Infrarotdetektoren ausgestattete ferngesteuerte Fluggeräte, welche helfen können, Tiere aufzuspüren.
Zudem sollten die Landwirte den Zeitpunkt der geplanten Ernte mit den Jagdpächtern oder Tierschützern koordinieren. So können im Vorfeld bevorzugte Vogelbrutplätze oder Ablageorte der Wildtiere gezielt kontrolliert werden. Wird man fündig, kann das Mähen entweder um einige Tage verschoben werden, bis die Jungtiere fluchtfähig sind, oder die Tiere werden aus der Wiese getragen, für die Zeit des Mähvorgangs gesichert und dann wieder freigelassen. Auch beim Mähen selbst gibt es schonende Möglichkeiten die Leben retten können: schon eine höher eingestellte Schnitthöhe schützt viele duckende Wildtiere. Wenn von innen nach außen gemäht wird, können zumindest einige Tiere fliehen.

Weitere News
Welttierschutztag am 4. Oktober - Chip-Aktion im Bremer Tierheim
MeldungWeiterlesenAnlässlich des Welttierschutztages bietet das Bremer Tierheim am 4. Oktober 2023 von 15 bis 18 Uhr eine Chip-Aktion zum Sonderpreis von EUR 10,- an.
Schluss mit den Affenversuchen!
Tierschutz aktivWeiterlesenGroße Demonstration und Kundgebung am 23. September 2023 ab 11 Uhr
TierpflegerInnen gesucht
MeldungWeiterlesenDer Bremer Tierschutzverein sucht ab sofort für sein Tierheim eine/n engagierte/n Tierpfleger/in zur Verstärkung des Teams. Es handelt sich um eine…
Rücksicht auf die Wildtiere nehmen: Brut- und Setzzeit am 15. Juli 2023 beendet
MeldungWeiterlesenDer Bremer Tierschutzverein appelliert aber sowohl an alle Hundebesitzer als auch an die Landwirte, weiterhin Rücksicht auf Wildtiere zu nehmen. In…