Martinsgans am 11.11.: Ein überholter Brauch, der Tierleid fördert
Der St. Martinstag ist in vielen europäischen Ländern ein wichtiger Feiertag und wird oft mit Brauchtümern und Festen begangen. Neben Laternenumzügen für die Kinder gehört in vielen Regionen die "Martinsgans" als traditionelles Gericht dazu. Doch es gibt gute Gründe, diesen Brauch zu überdenken und auf das Tierleid zu verzichten.
Martin von Tours wurde im 4. Jahrhundert in Ungarn geboren und war ein römischer Soldat, bevor er sich dem Christentum zuwandte. Die bekannteste Legende über ihn handelt von seiner Begegnung mit einem Bettler, den er in der Kälte mit seinem Mantel teilte. Diese Tat der Barmherzigkeit machte ihn zu einem Symbol der Nächstenliebe. Um seiner Bischofsweihe zu entgehen, versteckte er sich aus Bescheidenheit in einem Gänsestall. Die schnatternden Gänse verrieten jedoch seine Anwesenheit, und so wurde er dennoch zum Bischof geweiht und gilt seitdem als Schutzpatron der Gänsezucht. Um dieses Ereignis zu "feiern" werden die Gänse aber leider nicht geehrt, sondern geschlachtet und gegessen.
Doch die Gänse, die auf unseren Tellern landen, werden häufig unter Bedingungen gehalten, die weit von artgerechter Tierhaltung entfernt sind. Enge Käfige, fehlende Bewegungsfreiheit und unnatürliche Fütterung sind nur einige der Missstände, die in der Gänseindustrie üblich sind. Das Leben der Gänse, die in der Mast nicht vorzeitig an Krankheiten und anderen gesundheitlichen Problemen gestorben sind, endet meist mit etwa 4 bis 8 Monaten. In diesem Alter sind sie genau genommen noch Gänsekinder. Ihre natürliche Lebenserwartung liegt bei bis zu 20 Jahren. Ein Umstieg auf tierleidfreie Alternativen trägt dazu bei, das Leid dieser Tiere zu verringern. Es gibt heutzutage eine Fülle von veganen Alternativen, die genauso lecker und festlich sein können wie Martinsgans. Vegane Braten, gefüllt mit Gemüse, Nüssen und Gewürzen, bieten eine köstliche Option für Feinschmecker. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Beilagen, Soßen und Desserts, die ohne Tierprodukte zubereitet werden können.
"Traditionen sind wichtig, aber sie können sich auch weiterentwickeln. Anstatt an veralteten Gewohnheiten festzuhalten, können wir neue Traditionen schaffen, die mit unseren ethischen Werten und dem Schutz der Tiere im Einklang stehen. Der St. Martinstag kann eine Gelegenheit sein, unser Mitgefühl zu zeigen und eine tierfreundlichere Feier zu gestalten", so Brigitte Wohner-Mäurer, Vorsitzende des Bremer Tierschutzvereins.
Insgesamt bietet der Verzicht auf Martinsgans und der Umstieg auf vegane Alternativen die Möglichkeit, den St. Martinstag auf eine Weise zu feiern, die den Tieren und der Umwelt zugutekommt. Es ist an der Zeit, über unsere kulinarischen Entscheidungen nachzudenken und eine bewusstere Wahl zu treffen, die für alle Lebewesen auf diesem Planeten von Vorteil sind.
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